Der Klüschenberg in Plau am See
Der Klüschenberg
Die Herkunft des Namens „Klüschenberg“ für den 91 Meter hohen Berg ist nicht eindeutig. Sie lässt sich zum einen vom Wort „Klause/Kläuschen“ als Ort der Einkehr ableiten. Am Südhang des Klüschenbergs wurde im
16. Jahrhundert Wein angebaut, so dass diese Bedeutung auf einen Aufenthaltsort für Weinbauern schließen lässt. Zum anderen kann die Bezeichnung „Klü“ für einen Berg an sumpfigem Gelände stehen.
Die Parkanlage auf dem Klüschenberg ist einer Kombination eines Landschaftsparks auf der Stadtseite und eines Waldparks auf der Südseite des Berges und wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts vom Stadtförster Dietrich Fockenbrock angelegt. Ihm zu Ehren wurde eine Straße in Plau am See benannt und auch ein Denkmal im Park errichtet.
Die Hexe vom Kalüschenberg
Kennen Sie die Geschichte von Plaulina?
Hier ein kleiner Ausschnitt:
… es kamen Feinde in großer Überzahl in die Stadt. Sie steckten alles an, ermordeten die Bewohner oder nahmen sie als Gefangene mit. Das Schicksal der Burg war besiegelt. Die Prinzessin entkam den Häschern durch einen geheimen Gang, der hinter dem Wall seinen Anfang nahm und zum Klüschenberg führte. Sie hatte den Eingang so geschickt zugemacht, dass er von den Feinden nicht entdeckt wurde. Sie zogen mit ihrer Beute davon, und bald kehrte wieder Frieden ein.
Die Prinzessin blieb im Klüschenberg und bewachte die Schätze ihres Vaters. Nur selten kam sie an das Tageslicht, um bei den Plauern nach dem Rechten zu sehen. Uralt ist sie inzwischen geworden und wird nur noch die Hexe vom Klüschenberg genannt. Keiner kann sich mehr an die wunderschöne Prinzessin von der Burg erinnern.
Eines Tages kamen Fremde in die Stadt und fragten nach der alten Schatzkammer im Klüschenberg, von welcher sie vernommen haben, aber keiner wusste, wo sie war. An der Ostseite vom Klüschenberg fingen sie an zu graben, doch was sie freigruben, fiel nachts wieder zusammen. Die Schatzsucher wurden ärgerlich, schlugen Holz ein und wollten nun einen Stollen bauen. Eine Holzsammlerin warnte sie, die Ruhe vom Klüschenberg nicht zu stören. Doch die Schatzgräber verhöhnten und verspotteten die Alte und jagten sie fort.
Am gleichen Abend ging ein schlimmes Wetter los als die Männer noch im Stollen gruben. Das Unwetter zog die Elde hoch und blieb über dem Klüschenberg stehen. Über die Stadt fegte ein Sturmwind, so dass die Dächer und Balken ächsten, der See brodelte. Der Himmel öffnete alle Schleusen. Seit Menschengedenken war nicht mehr so ein Unwetter gewesen. „Was hat die Hexe heute nur?“ fragten sich die Plauer. „So wild ist sie noch nie gewesen!“ Erst nach Mitternacht wurde das Wetter ruhiger und der junge Morgen übergoss die Stadt mit goldenem Sonnenschein. Als wäre nichts geschehen. Viele Fensterläden waren zerbrochen. Jedoch am Klüschenberg, wo die Schatzsucher gegraben hatten, war eine breite, flache Kuhle, der Stollen war weg und auch von den Männern war nichts mehr zu sehen. Nach dem Schatz hat nie wieder jemand gegraben und die Kuhle beachtet auch niemand mehr, nur ab und an sieht man dort eine alte Frau reife Beeren suchen.